Das Mahnmal entsteht! – Eine Sitzung im Benehmen mit Pfarrer Maaßen, Bauleitung, Dechant Rinkens und Archtiekt Tom Krause ergab klare Worte „ihr müsst betonieren und nicht debattieren!“ – Kinzweiler Geschichte und geschichten Bd 3 – S. 140 ffg
In der Sitzung der Baubeteiligten hatte Architekt Krause ein Schriftstück vorbereitet, in dem zur Bauausführung unter anderem wie folgt es heißt:
„Der Grundgedanke ist, an alter Stelle und in ähnlicher Größenordnung ein neues Denkmal zu ertsellen, da das alte Denkmal, wie bisher viele Versuche gezeigt haben, nicht mehr erhaltensfähig war. Das neue Denkmal in gleicher Form zu erstellen, ist in anerkannter Weise nicht der richtige Weg.
Kreuze erinnern an Tote. Das Mahnmal soll an die Gefallenen der beiden Weltkriege erinnern. Besser als eine Jesus-Figur, besser als ein Stein mit Namen, erinnern diese Kreuze mit hohem Symbolgehalt an die Gefallenen beider Kriege. Insbesondere war es interessant, daß es auf dem rückwärtigen Friedhof der St. Blasius Kirche gut erhaltene historische Kreuze gibt. Sie sollten hier in diesem Denkmal eine sinnvolle Verwendung finden. …“
Nach Einigung zum Abschluss der Sitzung wurde das Schriftstück an das Bistum verfasst:
“ … eine gemeinsame Sitzung aller Beteiligten am Neubau der Gedenkstätte statt. Dabei wurde die Begründung der Ablehnung des Entwurfs … einstimmig als unqualifiziert abgelehnt, weil keine Ortsbesichtigung stattfand; denn dann wäre erkannt worden, das der Entwurf abgestimmt ist auf der seit 1915 bestehende Kreuzweganlage am Kalvarienberg … ; weil die drei Kreuze, die im übrigens vom alten Kirchhof stammen und aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind, mit der Kreuzigungsgruppe auf dem Kalvarienberg korrespondieren und wohl wie nichts anderes an den Frieden mahnen, ganz gleich in welchen Rahmen sie eingebaut sind; weil die beiden von Ihnen vorgeschlagenen Alternativen völlig unrealistisch sind.
Zudem wurde – …. mit dem Neubau begonnen. … , möglichst viel aus eigenen Kräften in den Sommermonaten zu erarbeiten, da ja seitens des Bistums keine finanzielle Unterstützung zu erwarten ist.“
Die Fertigstellung wurde nach einer kleinen Zeremoniefeier zur Grundsteinlegung und Fertigstellung des Rohbaus vorangetrieben. Ohne Verzögerung wurde mit der Bekleidung aus weißem Carrara Marmor und belgischem Granit begonnen. Nebenbei wurden die Stützmauer zur Kirche und Böschung durch Erdarbeiten erneuert. Währenddessen belgische Handwerker am Mahnmal ihrer künstlerischen Tätigkeit nachgingen. Die weiteren Pflaster und Böschungsarbeiten schritten schritten stets voran. Die Bevölkerung nahm Anteil am Geschehen und Bau des Denkmals. Die alten Tafeln waren aufgrund ihres Alters und der Verwitterung nicht mehr verwendbar. So wird über dem „Portal“ des Denkmals das Leitwort „FRIEDEN“ gewählt und eingebracht.Ob man die bis heute gewünschten Tafeln noch beschafft und anbringt bleibt aus verschiedenen Gründen eine Diskussion und Geldfrage bis heute.
Jedenfalls war das neue Mahnmal bzw. Gedenkstätte nach 15 Wochen rechtzeitig fertig. Über 900 freiwilliger Arbeitsstunden sind am Bau geleistet worden. Insgesamt jedoch garantiert mehr als 1000. Das prachtvolle Bauwerk wurde durch Pfarrer Herbert Maaßen in einer Feierstunde am 10. September 1988 eingeweiht.
Die fertiggestellte Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – 1988
In der Urkunde zur Grundsteinlegung für diese Gedenkstätte steht:
„…, am 23. Juli 1988, ist der Rohbau der neuen Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft fertiggestellt. … Der Bau dieser Gedenkstätte ist das Gemeinschaftswerk des Pfarrgemeinderates der Pfarre St. Blasius und der Kinzweiler Vereine: St. Blasius Schützen-bruderschaft, Trommler- und Pfeifercorps und Verein der Heimatfreunde. Er wurde vorwiegend in freiwilliger Eigenarbeit von Mitgliedern dieser Vereine erbaut und durch Spenden finanziert.
Die Gedenkstätte wird zum Andenken an die Kriegstoten des Ortes Kinzweiler, zum Gedenken an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft und als Mahnmal für Frieden und Freiheit bei uns und in aller Welt errichtet. …“