Die zehnte Station des Kreuzweges: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Die zehnte Station des Kreuzweges führt uns zu einem der demütigendsten Momente im Leben Jesu Christi, als er an der Kreuzigungsstätte seiner Kleider beraubt wird. Nachdem Jesus das schwere Kreuz getragen hat und zum Ort der Hinrichtung gelangt ist, nehmen die Soldaten seine Kleider und verteilen sie unter sich.
Die Entkleidung Jesu ist ein Akt der Scham, Erniedrigung und Entblößung, der sein menschliches Leiden und seine Verletzlichkeit verdeutlicht. Jesus wird seiner äußeren Hülle und seiner Würde beraubt, während er dem Kreuzigungstod entgegensieht, ein weiteres Zeichen für sein Opfer und seine Liebe für die Menschheit.
So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. (Joh 19,24)
Die zehnte Station des Kreuzweges ruft uns dazu auf, über die Bedeutung von Demut, Hingabe und Selbstlosigkeit nachzudenken. Sie erinnert uns daran, dass Jesus als selbstloser Opferlamm sein Leben für die Erlösung der Menschheit gab, selbst bis zur völligen Entblößung. Diese Station fordert uns auf, uns an Jesus‘ Hingabe und Selbstaufopferung zu orientieren und selbst inmitten von Demütigung und Verletzlichkeit standhaft und mit Würde zu bleiben.